Untersuchung zum Magnetfeld in den Polrädern

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plbg
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Untersuchung zum Magnetfeld in den Polrädern

Beitrag von plbg » Montag 16. Juli 2012, 11:27

Ei Gude alle zusammen

Da ja in Simsonfachkreisen immer unterschiedlichste und skurrilste Theorien über die Optimierung unserer Polräder auf bestimmte Spulen existieren, war ich Anfang des Monats mal in meiner alten Schule und habe die Magneten von insgesamt fünf Polrädern (3x Unterbrecher, 2x E-Zündung) durchgemessen.

Aber erstmal von vorne: In diversen Simsonforen und auch in Suhl wird ja immer wieder erzählt, dass die Ingenieure damals die einzelnen Polräder auf die zu verwendenden Spulen abgestimmt haben. So sollte es also angeblich, wenn ich die Gerüchte alle richtig verstanden, schwierig bis unmöglich sein, dass man beispielsweise bei einer Zündung mit 6V 15W-Lichtspule eine 6V 35W-Lichtspule einbaut. Ich persönlich konnte mich mit dem Gedanken nie anfreunden, da ich mir dies aus mehreren Gründen nicht vorstellen konnte. Zum Einen wäre die Austauschbarkeit der Polräder untereinander erschwert worden, was ja mal gar nicht dem Baukastenprinzip entsprochen hätte und zum Anderen wüßte ich auch nicht groß, wie und warum man die Magneten auf bestimmte Spulen abstimmen sollte (es sind ja schließlich auch immer drei verschiedene Spulen auf jeder Grundplatte verbaut). Daher ist es allein von dem Standpunkt her sinnvoller von Seiten des Herstellers mit einem nahezu konstanten Magnetfeld zu arbeiten und die Spulen entsprechend ihres Einsatzgebietes zu konstruieren und beispielsweise die Dicke der Leitungen und die Anzahl der Windungen zu variieren. Natürlich dürften hier auch physikalische Grenzen aufgrund des Magnetfeldes gesetzt sein. Aber ich schätze, dass diese bei allen serienmäßig angebotenen Spulen (bis max. 12V-42W) nocht nicht erreicht werden dürften.

Nun aber zu meiner Messung und der Ergebnisse:
Ich habe alle Polräder mitgenommen, die ich bei mir zu hause finden konnte und habe die Messung ungefähr immer in der Mitte des jeweiligen Magneten (ungefähr da, wo die Schraube ist) durchgeführt, da die Ergebnisse vergleichbar sein müssen. Dabei ist mir folgendes besonders aufgefallen:

- die Magneten haben zwei Pole (für eine möglichst große Änderung des Magnetfeldes in der Spule, wobei ein Magnet meines Wissens nach eigentlich immer zwei Pole haben müsste^^)
- außen ist die Flußdichte dem Betrage nach ca. doppelt so groß, wie in der Mitte (wahrscheinlich auch wegen der Umpolung)

Meine Ergebnisse lagen sowohl bei den U-, wie auch bei den E-Zündungspolrädern in der Mitte jedes Magneten zwischen 25 und 31 mTesla. Also befinden sich die Werte alle ungefähr in der gleichen Größenordnung, wenn man das Alter, meine nicht auf 100%ige Genauigkeit gemachten Messungen und produktionsbedingte Schwankungen berücksichtigt.
Bei den E-Zündungen gibt es allerdings jeweils einen Magneten, der ungefähr die doppelte Flußdichte besitzt, als die anderen. Das ist der, der links von der Einkerbung sitzt. Daher vermute ich, dass dieser für eine möglichst hohe Änderungsrate des Magnetfeldes sorgen soll, damit in den Geber ausreichend Spannung induziert wird. Der Geber wirkt ja wie jede andere Spule und gibt auch bei jedem der 6 Magnete eine Spannung zum Steuerteil weiter. Ich denke daher, dass es im Geber eine Mindestspannung braucht, um diesem zu "sagen", dass nun eine Zündung stattzufinden hat. Dies wird durch den doppelt so starken Magneten bewirkt und einen möglichst großen Bereich ohne Magnetfeld (die Einkerbung), sodass das Magnetfeld auf nahezu null abfallen kann und es somit kurzzeitig nahezu keine induzierte Spannung gibt.
In diesem Zusammenhang wäre es jetzt interessant, wenn jemand den Verlauf der Spannung jeder einzelnen Spule messen könnte/würde, um einerseits die Frequenz, wie auch den zeitlichen Verlauf darzustellen. Dafür fehlen mir allerdings leider die Meßgeräte...

Insgesamt komme ich daher zu dem Schluss, dass man jede Zündung mit jeder beliebigen Lichtspule versehen kann, da die Polräder nicht auf bestimmte Lichtspulen abgestimmt sind. Außerdem werden bei MZA (gesehen bei akf, da Marc ja leider offline ist) die gleichen Polräder für 6V und 12V angeboten werden. Ich würde daher guten Gewissens in meine 6V-E-Zündung auch 12V-Spulen einsetzen. Außerdem überlege ich schon seit längerem, ob man nicht auch zwei 12-42W-Lichtspulen einbauen kann und diese nach dem Gleichrichten parallel schalten kann. Dieses ist aber noch Zukunftsmusik, da ich meine /2er-Schwalbe erstmal wieder zuverlässig am Laufen haben möchte...

Über jegliche Anmerkungen und Fragen zu meinem Versuch und meinen Schlüssen, die ich daraus gezogen habe, wäre ich sehr froh :-)

Mit Nennung der Quelle würde ich es sogar begrüßen, wenn ihr die Ausarbeitung auch in anderen Simsonforen publik macht, damit sich die bis heute haltenden Gerüchte erledigen :-)

Viele Grüße aus dem schönen Sauerland
Lucas

PS: Wenn jemand einen besseren Vorschlag für die Bezeichnung hat, würde ich das auch gerne wissen, da ich den Titel nicht so ganz gelungen finde...

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